Neuseeland - New Zealand

Das Land

Neuseeland ist ein Land für Naturfreunde, Wanderer und stille Genießer. Langgestreckt und allein im weiten Meer erstreckt sich Neuseeland über die Nordinsel und Südinsel bis zu Stewart Island sowie einigen vorgelagerten kleineren Inselgruppen.

Landschaften NZ
Man findet einsame Landschaften, hohe Berge, lange Strände, kurvige Straßen und herzliche Menschen mit viel Sinn für Humor und Kurioses. Die Neuseeländer sind freundlich, hilfsbereit, aufgeschlossen und sehr gesprächig. Wir lieben die "Kiwis" und ihre lockere Lebensart.
Mit 50 Millionen Schafen, wenn die Lämmer zur Welt kommen 76 Millionen, und einer niedrigen Bevölkerungsdichte kommen auf jeden Neuseeländer 17 Schafe.
Schafe in NZ

Unsere letzte Reise nach Neuseeland dauerte drei Monate, wir reisten und wohnten in einem Campervan. Leider hatten wir öfters schlechtes Wetter. Der Februar 2003 hatte die schlimmsten Überschwemmungen seit 40 Jahren und wir waren mitten drin - im schlechten Wetter - die Fluten erlebten wir am Rande.

Campervan NZ Unser Camper schaukelte manchmal im Wind, als würde er gleich umfallen, Regen prasselte aufs Dach und einige Bergtouren mussten wir absagen. Viele Bilder unserer Touren sind daher Nebelbilder, vom Wind gebeutelt oder kurze Lichtblicke in der Wolkendecke.

Flora

Noch vor weniger als tausend Jahren bedeckten Wälder 75 % von ganz Neuseeland. Heute sind die immergrünen außertropischen Regenwälder auf nur noch 22% der Landesfläche zurückgedrängt.

Reisen in NZ Die verschiedenen Waldformen bieten einzigartige Lebensräume. Man unterscheidet zwischen Hoch- und Tiefwald :
Die untere Etage zeichnet sich durch dichten Bodenbewuchs aus wie Farne, Moose, Flechten und Pilze.
In der zweiten Etage wachsen Baumfarne, Epiphyten, Kletter- und Schlingpflanzen, Sträucher und kleinere Bäume, die mit wenig Licht auskommen, aber viel Feuchtigkeit benötigen.

Das nächste Stockwerk bilden Bäume mit einer Wuchshöhe von 20-25 m, die nur noch von einzlenen Riesen überragt werden.

Die Kauri-Fichte gehört zu den mächtigsten Nadelhölzern der Erde. Nur einige Baumriesen in Naturschutzgebieten in Northland und der Coromandel-Halbinsel überlebten die fast totale Abholzung gegen Ende des 19. Jahrhunderts.
Kauri

Epiphyten sind Aufsitzer und wachsen in allen Höhen auf Bäumen, um dem Licht näher zu sein. Obwohl sie keinen Wurzelkontakt zum Boden haben, sind sie keine Schmarotzer, denn sie zapfen ihre Wirtspflanzen nicht an. Wie im Würgegriff umfängt der Supplejack die Stämme, ein Lianengewächs mit silbrig-grünen Blättern.

Farnen in NZ
Beeindruckend ist die Vielzahl der Farne mit weit über hundert Arten, etwa ein Drittel davon endemisch. Das sich spiralförmig aufrollende Blatt des jungen Baumfarns, Koru genannt, ist Symbol der Maori für den ständigen Kreislauf sich erneuernden Lebens.

Exotisch erscheint der Cabbage Tree, der wie eine überdimensionale Wohnzimmerpalme aussieht. Die stark duftenden Blüten befinden sich auf 5-7 gelblich-weißen Rispen.

An den Küsten findet man eine tropische Waldform, von Mangroven gebildete Gezeitenwälder. Die kleinen Mangroven überziehen Wattgebiete in Meeresbuchten und Flussmündungen. Bei Ebbe sind die atmenden Luftwurzeln, ähnlich wie Spargelspitzen, sichtbar.
Cabbage Tree

Weite Ebenen sind mit Tussock, dem Büschel- oder Bültengras bedeckt, in den Alpen snow tussock, während in den Tälern bush oder red tussock anzutreffen ist.
Keine Palme wächst weiter südlich als die Nikau-Palme. Die Palmwedel werden ca. 3 m lang und dienten den Maori, ihre Häuser damit zu decken.

Pohutukawa Der Pohutukawa oder Eisenholzbaum heißt bei den Neuseeländern "christmas tree". Zur Weihnachtszeit blüht er über und über mit karmesinroten Blüten.



Fauna

Aus einer vergangenen Zeit stammt die nur in Neuseeland vorkommende Brückenechse Tuatara.
Sie wird als lebendes Fossil bezeichnet, denn sie hat sich über 200 Millionen Jahre fast unverändert in unser Zeitalter hinübergerettet. Die Brückenechse ist auf allen anderen Erdteilen bereits vor 60 Mllionen Jahren ausgestorben. Tautara

Mit etwa 230 einheimischen Vogelarten zählt Neuseeland eigentlich nicht zu den vogelreichen Ländern dieser Erde. Hinter dieser geringen Artenvielfalt verbergen sich aber viele einzigartige und seltene Vögel, die es sonst nirgendwo gibt.
Die olivegrün-braunen Keas (Bergpapageien) sind die Scherzbolde und Clowns unter den Vögeln. Was als Spieltrieb, Vorwitz und fast menschlicher Humor erscheint, ist die Neugier der Vögel. Im harschen alpinen Klima sichert dieses Verhalten den Keas bei der Suche nach Essbarem das Überleben.
Der Takahe ist fluglos und galt als ausgestorben, bis man zufällig im Fiordland eine Kolonie entdeckte und nun wird diese Rallenart erfolgreich wieder ausgesetzt. Es ist ein grosser, fast pummeliger Vogel mit leuchtend blauem und grünem Federkleid und einem kräftigen roten Schnabel.

South Island Robin
Der South Island Robin - auf Deutsch Graumiro - gehört zu den Fliegenschnäppern.
Beim Wandern in den Wäldern trifft man auf einen zutraulichen und neugierigen Vogel, der sich bei etwas Geduld gerne in der Nähe niederlässt, um durch Menschen aufgestöberte Insekten geschickt zu fangen.

Besonders artenreich sind die Küstenregionen, wo sich Seevögel tummeln, die Pelzrobben aalen und Pinguine treffen. Der Gelbaugenpinguin ist der zweitseltenste Pinguin der Welt. Pinguine verbringen die meiste Zeit ihres Lebens im Wasser, am frühen Abend erreichen sie die Küste, schütteln ihr Gefieder und verschwinden in Nist- und Schlafplätzen in Strandnähe oder sogar hoch oben in den Felsen.


Berge - Vulkane Meist wird Neuseeland mit sanft geschwungenen grünen Hügeln verbunden. Doch die erdgeschichtlichen Urkräfte schufen ein Land mit über 200 Bergen mit einer Höhe von mehr als 2300 m. Die meisten Bergriesen stehen auf der Südinsel.

Mount Cook Die Bergkette der Southern Alps teilt die Südinsel in die regenreiche Westküste und die trockenen regenarmen Canterbury Plains an der Ostseite. Australasiens höchster Berg, Mount Cook / Aoraki (3754 m) ist Mittelpunkt eines Nationalparks mit 19 Dreitausendern.

Die feuchten Westwinde stülpen oft eine dicke Wolkenhülle über den Gipfel. Die kilometerlangen Gletscher der Südinsel erinnern den Besucher an die Schweiz.

Neuseeland und vor allem die Nordinsel ist voller geothermaler Aktivität.
Direkt unter Neuseeland stößt die pazifische auf die indisch-australische Platte. Diese Kollision ist der Grund für die vulkanischen Aktivitäten und die Erdbeben, die beide Inseln erschüttern. Die aktive Zone beginnt bei White Island und umfasst das Geysirgebiet von Rotorua, den riesigen Lake Taupo, die drei Schwestern, also die Vulkane Ruapehu, Tongariro und Ngauruhoe und reicht bis zum Taranaki.

Maori - Kultur Die traditionellen Werte der Maori haben sich bis heute erhalten, Ahnen und Vorfahren spielen eine wichtige Rolle, ebenso die mündliche Erzähltradition mit Überlieferung bestimmter Legenden.
Der zentrale Punkt eines Maori-Dorfes ist der Marae, ein offener Versammlungsplatz, auf dem Treffen stattfinden und Beratungen abgehalten werden. Hier begrüßt und verabschiedet man Besucher. Marae - Whare Runanga

Ein wichtiges Gebäude am Marae ist das whare runanga oder Versammlungshaus. Dies ist ein heiliger Platz und darf nur barfuß betreten werden, innen sind keine Fenster, er ist reich geschmückt mit Holzschnitzereien. Diese Schnitzereien zeigen Ahnenkult, Götter und Bräuche und sind sehr mystisch geprägt. Charakteristisch ist das allgegenwärtige Spiralmuster sowie aufgerissene Münder mit herausgestreckter Zunge, eine typische Drohgebärde. Die Augen im Gesicht sind aus der Perlmuttschale der Paua-Muschel, typisch sind die 3 Finger an der Hand, sie symbolisieren Geburt, Leben und Tod.


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